05.04.2018
Schöpfung oder Wissenschaft?
Glaubst du an Gott oder an die Wissenschaft? Liebe Leserinnen und Leser, das ist eine dumme Frage. (Und damit ist klar: es gibt sehr wohl dumme Fragen.)
Natürlich ist die Welt, wie wir sie heute kennen, nach bestimmten Gesetzen entstanden. Darwin hat sicher in vielem Recht. Dass es einen Urknall gegeben hat, halte ich für plausibel und dass das alles nicht in 6 oder 7 Tagen geschah, ist ganz sicher.
Der so genannte Kreationismus ist ein großer Schaden für den christlichen Glauben. Er stellt genau diese dumme Frage vom Anfang.
Wie die Welt entstanden ist, versucht die Wissenschaft herauszufinden. Ihr heutiger Stand ist natürlich nicht die endgültige Beantwortung dieser Frage. Sonst könnte man ja aufhören zu forschen. Ich als wissenschaftlicher Laie finde die Theorien zur Entstehung der Welt interessant, manchmal plausibel und manchmal schwer nachzuvollziehen (die Theorie vom Multiversum z.B. will mir nicht in den Kopf). Aber nicht eine einzige wissenschaftliche Theorie würde ich mit Hilfe von Glaubensaussagen in Zweifel ziehen. Vielleicht gibt es ja doch unendlich viele Universen, in denen es alles gibt, was wir uns nur vorstellen können.
Der Glaube sagt nicht, wie die Welt entstanden ist. Er sucht nach einer Antwort, warum es die Welt gibt. Warum gibt es überhaupt irgend etwas? Er gibt sich nicht damit zufrieden, dass alles aus einer ewigen Materie nach ewigen Naturgesetzen gekommen ist.
Warum ist etwas? Warum ist nicht vielmehr Nichts? Das fragen die Philosophen schon sehr lange. Die Antwort des Glaubens: Die Welt ist, weil sie gewollt ist. Und etwas wollen kann nur eine Person. Die nennen wir Christen Gott, manchmal auch Vater oder Herr im Himmel. Das sind alles menschliche Namen für die Antwort auf die Frage: Warum?